Weltbienentag

Weltbienentag: Maja in Not

Warum Bienen so wichtig für uns sind – und wie wir ihnen helfen können

Die Zahlen sind alarmierend: Fast jedes siebte Bienenvolk soll in den letzten Jahren allein in Deutschland verschwunden sein. Der Weltbienentag am 20. Mai möchte die kleinen, doch für uns alle lebenswichtigen Tiere stärker ins Bewusstsein rücken und auf dringend notwendige Schutzmaßnahmen aufmerksam machen. 

Jedes Jahr verschwinden mehr Bienenvölker

Imker weltweit fürchten die „Colony Collapse Disorder“, kurz CCD, den Kollaps von ganzen Bienenvölkern: Öde wie Geisterstädte finden sie bereits jetzt massenhaft betroffene Stöcke vor. Die Bienen hungern in den Monokulturen der industriellen Landwirtschaft, sie sind geschwächt von Überdüngung, Pestiziden und der sogenannten Varroamilbe. Viele Bienenvölker kommen mit den Folgen des Klimawandels, wie plötzlichen Temperaturschwankungen oder zu milden Wintern, nicht zurecht. Überhaupt drängt sich der Eindruck auf: Es summt, sirrt, krabbelt Jahr für Jahr weniger.

Eine große Studie (Sánchez-Bayo / Wyckhuys) belegte 2019 erstmals, was bisher nur eine Ahnung war: das Verschwinden der Insekten insgesamt, jener Tierklasse, die weltweit die größte Artenvielfalt entwickelt hat. Es geht also um Mooswanzen wie Prachtlibellen, um Schrotböcke wie Staubläuse – und ganz besonders auch um unsere Bienen. Etwa jeden dritten Bissen, den wir zu uns nehmen, verdanken wir ihrem Arbeitseifer. Äpfel, Erdbeeren, Avocados, Sojabohnen, Spargel, Brokkoli, Kirschen, Gurken: Nichts davon gäbe es ohne die Bestäubungsleistung der Bienen so reichlich. Honigbienen sind nach Rindern und Schweinen die wichtigsten Haustiere der Erde.

Bienenschutz kann jeder

Auch, wenn die Studie nicht kritiklos geblieben ist: Ihr Verdienst war, dass sie es weltweit in die Schlagzeilen schaffte und eindrücklich auf das Insektensterben aufmerksam machte. Ob Tagesschau oder großstädtischer Kleingartenverein – allerorten wird immer mehr über das Verschwinden von Maja und Co. gesprochen. Diese Aufmerksamkeit führt in vielen Bereichen allmählich zu einem Umdenken, zu einem Bewusstseinswandel und auch zu konkreten Maßnahmen.

Fakt ist: Jeder kann etwas tun, um Insekten wie Bienen zu retten, so die Einsicht vieler neuer Initiativen wie „Deutschland summt“ und „Bienen füttern!“. Immer mehr Menschen entdecken das Imkern, Hobbygärtner säen bienenfreundliche Blumenmischungen, Familien kaufen bewusster ein. Manche Bauern richten für die Insekten Blühstreifen am Rand ihrer Felder ein, um ihr Nahrungsangebot zu verbessern und Rückzugsorte zu schaffen. Auch die Bundesregierung will Insekten im Allgemeinen und die Biene im Besonderen besser schützen: „Bienen sind systemrelevant“, sagt die Bundeslandwirtschaftsministerin.

Tipps zum Bienenschutz: Jeder kann einen Beitrag leisten

Darauf fliegen die kleinen Summer

  • Blüten statt Beton: Säen und pflanzen Sie rund um Haus, Garten, Balkon, Fensterbrett und Stall, was den Bienen schmeckt. Jeder Quadratmeter zählt. Viele Städte und Gemeinden bieten mittlerweile auch öffentliche "Urban Gardening"-Flächen an, in denen jeder mithelfen kann, kleine Schutzinseln für Insekten zu schaffen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft listet in seinem „Pflanzenlexikon für Balkon und Garten“ besonders bienenfreundliche Gewächse auf. Auch zahlreiche nichtstaatliche Organisationen wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) geben Tipps für einen insektenfreundlichen Garten.
  • Wilde Wiese statt Rasen: Englischer Rasen gilt als die Krönung der Mähkunst. Für Bienen aber ist er praktisch wertlos. Wer Bestäubern helfen will, sollte sein Grün seltener "rasieren" – und damit etwa Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn die Gelegenheit geben zu blühen.
  • Bewusst einkaufen: Bevor Sie sich eine Imkerbox in den Garten stellen – es ist leider ein Trugschluss, dass Sie als Hobby-Imker einen größeren Beitrag gegen das Bienensterben leisten können. Die Honigbienen, die Sie loslassen, wären eine starke Konkurrenz für ihre wilden Verwandten im Kampf um das rare Blütenangebot. Besser: Honig beim lokalen Imker kaufen, um ihn und seine Bienen zu unterstützen. Auch wer Bio-Lebensmittel einkauft, unterstützt damit Landwirte, die auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten – und das nützt den Bienen.
  • Bio statt Chemie: Statt zur "Chemiekeule" gegen Schädlinge zu greifen, lassen Sie Spinnen und andere Insekten die Arbeit machen. Ein Marienkäfer etwa vertilgt bis zu 150 Läuse pro Tag. Oder setzen sie auf ungefährliche, biologische Schädlingsbekämpfung wie Brennnesselsud oder Neemöl.
  • Rückzugsorte schaffen: Gestrüpp, Totholz und Co. bieten Insekten den dringend benötigten Lebensraum, der anderswo schwindet. Lassen Sie ruhig wachsen und liegen, was Ihre Haustiere und Kinder nicht verletzen, aber den Insekten nützen kann. Auch gut: Stillen Sie den Durst der Bienen an heißen Tagen mit einer Bienentränke, bestehend aus einer flachen Wasserschale und Landeflächen wie Steinen, Holzstückchen oder Moos. Schmücken Sie Garten oder Balkon mit einem Insektenhotel. Bauanleitungen lassen sich für jedes handwerkliche Geschick im Internet finden. Für die einfache Variante benötigen Sie nicht mehr als eine leere Konservendose, Bambusstangen und etwas Watte. Das Ganze an einem regengeschützten Ort aufhängen. Fertig.

GladiatorPLUS gehört seit 2006 zu den Bienenförderern und unterstützt den Bienenexperten Prof. Dr. Jürgen Tautz und seine vielfach ausgezeichnete HOneyBee Online Studies (HOBOS), mit denen wichtige Erkenntnisse über die Biene gewonnen werden konnten.

7 erstaunliche Bienen-Fakten:

  • Bienen gab es schon vor 100.000.000 Jahren.
  • 10 Bienen wiegen 1 Gramm.
  • 1 Biene schlägt pro Minute 11.400 Mal mit ihren Flügeln.
  • Bienen haben 6000-8000 einzelne Augen (Ommatidien) innerhalb ihrer 2 Facettenaugen. Sie nehmen die Welt wie durch ein scharfes, aber sehr pixeliges Raster wahr. 
  • Bis zu 8.000 Kilometer fliegt 1 Biene in ihrem Leben.
  • 1 Bienenvolk fliegt pro Jahr so viele Kilometer, dass es 900 Mal die Erde umrunden könnte.
  • Bis zu 500 Gramm Propolis stellt 1 Bienenvolk pro Jahr her.
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