Ein Pferd das Zeichen einer Abmagerung zeigt

Abmagerung beim Pferd

Den häufigsten Ursachen mit einer ganzheitlichen Behandlung entgegenwirken

Abmagerung beim Pferd: Den häufigsten Ursachen mit einer ganzheitlichen Behandlung entgegenwirken

Dein Pferd nimmt ab? Die Ursachen sind vielfältig. Gerade in den Wintermonaten ist es nicht ungewöhnlich, dass Pferde aufgrund der Kälte an Muskulatur und Körpergewicht einbüßen. Doch stammen sie nicht aus schlechten Haltungsbedingungen, weist ein plötzlicher Gewichtsverlust des Pferdes meist auf andere Grunderkrankungen hin. Ältere Pferde bauen aufgrund anderer Umstände ab. Gerade Senioren können aber mit dem richtigen Futter wieder in Form kommen.

 

Um den Grund für die Gewichtsabnahme festzustellen, sollte eine umfangreiche Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen. Im Regelfall lassen sich die Ursachen mithilfe des Tierarztes, etwas Geduld und dem richtigen Futter leicht beheben. Schulmedizin und alternative Methoden lassen sich zudem hervorragend kombinieren und ergänzen.

Erste-Hilfe-Tipps


Stammt das Tier aus vernachlässigter Haltung, ist der Grund für das Untergewicht in der Regel klar: Zu wenig und qualitativ minderwertiges Futter lassen die Pfunde schmelzen. Ist dies nicht der Fall, solltest du den Tierarzt deines Vertrauens zurate ziehen. Bis die Ergebnisse einer Kotprobe vorliegen oder die Zähne überprüft wurden, kannst du dennoch deinem Tier Gutes tun.

 

Überprüfe das Raufutter: Kontrolliere die tägliche Heumenge und passe sie gegebenenfalls an. Das Raufutter sollte ad libitum zur Verfügung stehen. Der Begriff „ad libitum“ stammt vom lateinischen Wort „libere“, was „uneingeschränkt“ bedeutet.

 

Das Pferd frisst das Kraftfutter nicht? Kontrolliere das Kraftfutter: Welche Menge erhält das Tier? Was ist im Kraftfutter enthalten? Um den Magen des Pferdes am Anfang nicht zu sehr zu belasten, solltest du auf hochverdauliches Kraftfutter ohne billige Komponenten wie Weizen oder Mais setzen.

 

Ist das Raufutter nicht hochwertig genug, ergänze die Ration durch Heu- oder Luzernecobs

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Wann ist ein Pferd zu mager?

Ab wann ein Pferd als zu dünn beurteilt werden kann, hängt maßgeblich von seiner Rasse ab. Während sichtbare Rippen bei Vollblütern nicht ungewöhnlich sind und für das Tier keine gesundheitliche Einschränkung bedeuten, deuten sie bei schwereren Rassen in der Regel auf Mangelernährung hin.

 

Sind die Flanken eines Pferdes eingefallen, kann dies der Vorbote zu einem Gewichtsverlust sein. Denn: Pferde nehmen in der Regel im Bereich der Flanke zuerst ab. Um festzustellen, ob dein Tier an Untergewicht leidet, gelten die folgenden Anhaltspunkte:

 

  • Rippen sind sehr deutlich sichtbar.
  • Wirbel sind im Lendenbereich und am Rücken erkennbar.
  • Schlechte Bemuskelung am gesamten Körper, atrophiert, insbesondere an Hals und Hinterhand, Hüftknochen wirken spitz.
  • Stumpfes Fell, Fellwechsel erfolgt nur zögerlich.
  • Keine Fettdepots

Ursachen und Diagnose

Warum magern Pferde ab? Für einen signifikanten Gewichtsverlust eines Pferdes können viele Faktoren verantwortlich sein.

 

Die folgenden Ursachen können unter anderem zu einem starken Gewichtsverlust des Pferdes führen:

    • Futter: zu wenig oder minderwertiges Futter, zu viel Kraftfutter
    • Parasiten
    • Zahnprobleme
    • Alter
    • Stoffwechselerkrankungen
    • Mangel an Spurenelementen oder Mineralstoffen

Die Abmagerung beim Pferd und ihre Ursachen solltest du in jedem Fall in enger Zusammenarbeit mit dem Tierarzt abklären. Zu einem umfangreichen Gesundheitscheck gehören in der Regel eine Kotuntersuchung sowie ein großes Blutbild. Auf diese Weise kannst du systemische Krankheiten deines Pferdes am schnellsten feststellen. Die Resultate sind die Basis für die Diagnostik und die spätere Therapie. Kommen Pferde aus schlechter Haltung, sind Haut und Darm oftmals von Parasiten befallen. Deshalb ist die richtige Wurmkur ein erster Schritt, um der Abmagerung beim Pferd entgegenzuwirken.

Teil der Ursachenforschung und späteren Therapie kann außerdem ein Fütterungsexperte sein, der Futter und Futterrationen überprüft. Gegebenenfalls kannst du Proben des Futters auch zur Untersuchung ins Labor schicken.

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Das Pferd verliert in den Wintermonaten an Gewicht

Besitzer von Offenstallpferden sehen sich insbesondere in den Wintermonaten mit dünneren Tieren konfrontiert. Sie wirken eingefallen, das Pferd frisst nicht aufgrund des Fellwechsels. Ursache ist oftmals ein veränderter Erhaltungsstoffwechsel, der Vierbeiner benötigt mehr Energie. Gerade bei Regen und Wind erhöht sich der Energiebedarf deutlich.

 

Du kannst dein Pferd mit vergleichsweise einfachen Mitteln vor einem starken Gewichtsverlust bewahren. Mit einer Decke und einer erhöhten Energiezufuhr über das Futter ist das Problem in den meisten Fällen gelöst. Hochwertige Öle sorgen für ein dichtes Fell, L-Carnitin fördert die Umsetzung der Fettsäuren. Kräuter wie Bockshornkleesamen, Kamille, Brennnesselkraut oder Brennnesselblätter, Labkraut, Löwenzahn und Gänsefingerkraut regen den Appetit an und verbessern die Futterverwertung.

 

Dennoch gilt auch hier: Behalte immer die Verfassung deines Pferdes im Auge.

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Therapiemöglichkeiten

Um dünne Pferde auffüttern zu können, passe die einzelnen Rationen und Mengen dem Gesamtzustand des Pferdes an. Wegen langer Hungerphasen ist der Verdauungstrakt von Tieren aus schlechter Haltung in der Regel beeinträchtigt. Magen- und Darmschleimhautreizungen sind die Folge. Daher solltest du die Fütterungsmengen sehr langsam steigern.

 

Raufutter bildet die Grundlage der Fütterung. Steht Raufutter nicht stetig zur Verfügung, gelten eineinhalb bis zwei Kilogramm pro 100 Kilogramm Körpergewicht pro Tag als Richtmenge. Um den Verdauungstrakt auf das Kraftfutter vorzubereiten, sollte Raufutter grundsätzlich vor dem Kraftfutter gefüttert werden.

 

Um den empfindlichen Magen des Pferdes nicht zu überlasten, eignet sich insbesondere Mash oder eingeweichter Leinsamen in mehreren kleinen Portionen pro Tag.

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Die Rolle des Kraftfutters bei der Rekonvaleszenz eines zu dünnen Pferdes

Soll ein Tier aus schlechter Haltung aufgepäppelt werden, wird oftmals zum Kraftfutter gegriffen. Doch: Die Rolle des Kraftfutters wird überschätzt. Die landläufige Meinung, dass viel Kraftfutter zu Masse verhilft, ist ein Irrtum. Ein starker Gewichtsverlust beim Pferd kann nicht durch hohe Kraftfuttermengen ausgeglichen werden, denn für die Verdauung von Getreide benötigt der Darm Enzyme. Diese stehen nur in eingeschränkter Zahl im Dünndarm zur Verfügung. Hinzu kommt, dass magere Pferde meist eine geringe enzymatische Aktivität aufweisen. Gelangen zu große Mengen an unverdauter Stärke in den Dickdarm, produziert er vermehrt Milchsäurebakterien. Das Risiko einer Hufrehe steigt dadurch signifikant.

 

Ist der Dünndarm bereits in der Lage, die Stärke des Kraftfutters zu verdauen, führt dies zu einem plötzlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Aufgrund des eingeschränkten Trainings wird der Blutzucker nicht schnell genug abgebaut. Dies kann zu Stoffwechselkrankheiten wie EMS oder Diabetes führen.

Alternative Heilmethoden: Abmagerung beim Pferd mit Homöopathie behandeln

Dein Pferd frisst nicht und lässt den Kopf hängen? Bei starkem Wurmbefall oder Abmagerung eignen sich unterstützend auch alternative Heilmethoden. Die Behandlung von Appetitmangel und Mattigkeit lässt sich durch Ferrum phosphoricum D12 unterstützen. Das Pferd frisst nicht und ist schlapp? Ein starker Gewichtsverlust des Pferdes in Verbindung mit Interesselosigkeit kannst du mit Conium maculatum D12 behandeln.

 

Um den Appetit zu steigern, mische die Kräuter Salbei, Spitzwegerich, Löwenzahn und Süßholz dem Futter bei. Das Schüssler-Salz Nr. 11, Silicea D12 oder Akupressur am Punkt Magen 36 helfen auf ähnliche Weise. Auch hier gilt: Behandle in Absprache mit dem Tierarzt. Um alternative Behandlungsmethoden einzusetzen, kannst du außerdem einen Tierheilpraktiker zurate ziehen.

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Alte Pferde auffüttern – wie geht das richtig?

Ein altes Pferd nimmt plötzlich ab – woran liegt das? Gemeinhin gilt: Werden Pferde älter, verlieren sie meist an Gewicht. In vielen Fällen führen Zahnprobleme beim Pferd zu einer geringeren oder schlechteren Nahrungsaufnahme. Sind Zähne beschädigt oder fehlen sie bereits, kann das normale Futter nicht mehr ausreichend zerkleinert werden. Ein halbjährlicher Check durch den Tierarzt oder Pferdezahnarzt kann Licht ins Dunkel bringen und Problemen vorbeugen.

 

Um einen starken Gewichtsverlust des Pferdes zu verhindern, eignen sich eingeweichte Heu- oder Grascobs. Achte in jedem Fall auf eine dem Pferd angemessene Menge. Zu große Portionen können zu ernsthaften und lebensbedrohlichen Koliken führen.

 

Weitere Möglichkeiten sind:

  • Zuckerfreie Rübenschnitzel gelten als Dickmacher für Pferde. Weil die Schnitzel aber im Magen des Pferdes nachquellen, solltest du vorsichtig anfüttern.
  • Weizenkleie. Beachte den hohen Phosphorgehalt, füttere daher nur geringe Mengen.
  • Geflockter oder gepoppter Mais. Pass die Fütterungsmenge an dein Pferd an, da der Entgiftungsstoffwechsel ansonsten zusätzlich belastet wird.
  • Thermisch aufgeschlossenes Getreide. Ältere Pferde aufgrund des schnellen Blutzuckeranstiegs langsam anfüttern.
  • Fertiges Mischfutter. Achte beim Kauf darauf, dass leicht verdauliche und hochwertige Öle (Leinöl) und Fette verwendet wurden.
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Der veränderte Bedarf bei älteren Pferden

Ein altes Pferd frisst nicht mehr? Um ältere Pferde lange gesund und vital zu erhalten, sollte das Futter vor allem leicht verdaulich sein. Nährstoffe müssen vom Körper leicht verwertet werden können. Um die Verdauung beim Pferd anregen zu können, ist eine entsprechende Menge an Ballaststoffen wichtig.

 

Das Sommerhalbjahr eignet sich besonders dazu, das Wohlbefinden zu verbessern. Regelmäßiger oder gar dauerhafter Koppelgang hält den Vierbeiner in Bewegung. Voraussetzungen sind ausreichend Gras und Ruhe. Pferde mit Hufrehe oder Cushing sind davon allerdings ausgenommen.

 

Ältere Pferde weisen einen erhöhten Bedarf an Zink, Selen und Kupfer auf. Zink ist wichtig für gute Abwehrkräfte, Selen schützt die Zellen und ist gleichzeitig Teil des Muskelstoffwechsels. Die Bildung neuer Zellen verhindert Gewichtsverlust. Kupfer ist wichtig für die Beweglichkeit, denn es spielt eine Rolle bei der Synthese von Eiweißen. Im fortgeschrittenen Alter ist außerdem die Verabreichung von Vitamin C, B und K sinnvoll. Es ist wichtig, dass das Futter zusätzliche Ballaststoffe enthält, die die Bildung dieser Vitamine ermöglicht.

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