Katze Parasiten Zecken Flöhe

Hautparasiten bei der Katze

Ungebetene Gäste: Zecken, Flöhe und Milben

Inhaltsverzeichnis

    Parasitenschutz bei Katzen: Heiß diskutiert

    Sobald sich der Winter verabschiedet und der Frühling durch die Zweige spitzelt, werden die Fachzeitschriften, die Internetforen und insbesondere die Haustiergruppen in den sozialen Medien von einer Frage beherrscht: Wie schütze ich mein Tier am wirkungsvollsten gegen Zecken? Wie kann ich einen wiederkehrenden Flohbefall endlich los werden? Mögliche Maßnahmen führen zu heißen Diskussionen unter den Tierhaltern: Die einen schwören auf die Bernsteinkette, die anderen auf ätherische Öle, manche arbeiten mit Nahrungszusätzen – andere schwingen die „chemische Keule“, wie sie so vollmundig tituliert wird, und arbeiten konventionell mit Spot-ons und Co. Welcher Weg ist der für Sie richtige?

    Lassen Sie uns zunächst die einzelnen Arten von Ektoparasiten (Hautparasiten) betrachten, die sich im Fell Ihrer Katze tummeln können. Eines haben sie gemeinsam: Sie können unerträglichen Juckreiz verursachen, der Ihr Tier zu ständigem Kratzen und Nagen treibt und schwerwiegende Hauterkrankungen nach sich ziehen kann. Und auch für Sie können Zecken, Flöhe, Milben und Co. zu einem gesundheitlichen Risiko werden, denn manche Hautparasiten wechseln einfach den Wirt.

    Flöhe: Eine never ending story?


    Einen Flohbefall bei Katzen sehen Sie mit bloßem Auge erst dann, wenn er ein gravierendes Ausmaß angenommen hat – zuvor aber können Ihnen kleine schwarze Krümelchen im Fell Ihrer Katze oder an Ihrem Schlafplatz auffallen: Flohkot. Nehmen Sie ihn mit einem angefeuchteten Kosmetiktuch auf, verwischen die Krümelchen zu dünnen Blutschlieren; ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich Ihre Katze unangenehme „Mitbewohner“ eingefangen hat. Flöhe halten sich vornehmlich im Rücken- und Halsbereich der Tiere auf sowie an der Schwanzwurzel. Manche Tiere reagieren allergisch auf den Flohspeichel und können eitrige Hautausschläge mit Krustenbildung entwickeln, ihr Fell verlieren und sich so ausgiebig kratzen und belecken, dass sich die Hautentzündung immer weiter ausdehnt. Bitte beachten Sie dabei, dass nur ein Bruchteil der Flöhe tatsächlich im Fell Ihrer Katze zu suchen ist – der Großteil hält sich in ihrer unmittelbaren Umgebung auf. Es genügt also nicht, die Katze mit Spot-on-Präparat zu behandeln: Sie müssen sämtliche Decken und Polstermöbel behandeln, Textilien, Bodenritzen… eine never ending story, vor allem wenn man bedenkt, dass Flöhe problemlos mehrere Monate in den Ritzen von Holzböden verharren können, ehe sie durch unsere Schritte geweckt werden und erneut Angriff nehmen können auf Mensch und Tier.

    Zeckenstiche führen oft zu Hautreizungen

    Ein weitaus besser zu greifendes Problem bei der Katze ist der Zeckenbefall: Zecken krabbeln ins Fell, wenn sich Ihre Katze durch hohes Gras bewegt oder sich besonders eng an Thujenhecken vorbeidrückt, die das reinste Eldorado für die kleinen Holzböcke zu sein scheinen. Sie bahnen sich ihren Weg durch das Fell und können sich – aufgrund ihrer zunächst winzigen Größe – ungestört im Kopf- und Halsbereich festsetzen. Innerhalb kurzer Zeit beginnt die Zecke dann zu saugen, wird größer und schwerer, bis sie schließlich die Größe eines Fingergliedes erreichen kann und sich satt und zufrieden fallen lässt. Für die zeckenübertragenen Infektionskrankheiten ist die Katze nur wenig empfindlich, so dass sich hier nur selten Fälle von Borreliose, Anaplasmose und Co. finden, an denen unsere Hunde schwer erkranken können. Zeckenstiche führen häufig jedoch zu lokalen Hautreizungen, die die Katze zum anhaltenden Kratzen, Belecken und Knabbern animieren können – Sekundärinfektionen mit Eitererregen und anderen pathogenen Keimen sind die Folge.

    Milben: Schmarotzer an der Hautoberfläche

    Weitaus weniger bekannt und prominent als Zecken und Flöhe sind die verschiedenen Milbenarten, die die Katze bevölkern und ihr schwer zu schaffen machen können. Milben gehören zu den Spinnentieren und können dieselben Symptome hervorrufen wie die anderen Ektoparasiten: Anhaltenden Juckreiz, Hautentzündungen, Haarausfall und gravierende Hautveränderungen. Bei den Hautmilben unterscheidet man folgende Arten:

    • Ohrmilben
    • Grab- oder Räudemilben
    • Haarbalgmilben
    • Raubmilben
    • Herbstgrasmilben

    Ohrmilben

    Die Ohrmilben halten sich vor allem im Ohr- und Nackenbereich auf und ernähren sich dort von Hautzellen und austretender Gewebsflüssigkeit. Aufgrund der permanenten Reizung im Gehörgang kommt es zu einer vermehrten Absonderung von Ohrenschmalz (Cerumen), das sich als dunkle, schmierige und zum Teil krustige Beläge in den Ohrtüten festsetzt – und die Katze zu ausdauerndem, intensivem Kratzen veranlasst. Sekundärinfektionen sind meist die Folge.

    Grab- oder Räudemilben

    Die Grab- oder Räudemilbe Notoedres cati ernährt sich ebenfalls von Hautzellen und Gewebsflüssigkeit: Sie gräbt Gänge in die oberste Hautschicht und legt ihre Eier ins Unterhautgewebe. Dies führt zu schlimmem Juckreiz, der ausgeprägten Bildung von Schuppen und Krusten, zu Hautentzündungen und Haarausfall. Von den Räudemilben geht eine hohe Infektionsgefahr aus, da sie von Tier zu Tier übertragen werden kann und zum Teil auch auf den Menschen übergeht.

    Haarbalgmilben

    Die Haarbalgmilben (Demodexmilben) sind bei Hund und Katze sehr weit verbreitet, da der Befall bereits von der Mutter aufs Jungtier übertragen werden kann. Insbesondere in Phasen besonderer Belastung, in denen das Immunsystem in Aufruhr gerät, können die Milben aktiv werden und der Katze generalisierten Juckreiz mit der entsprechenden Folgeinfektion und Folgesymptomatik bescheren. Die Haarbalgmilbe sitzt, wie ihr Name schon sagt, in den Haarwurzeln; betroffene Katzen werden meist durch Haarverlust im Bereich der Schläfen und Augen (sog. Brillenbildung) auffällig.

    Raubmilben

    Die Raubmilben sind im Gegensatz zu den winzigen Haarbalgmilben so groß, dass sie mit bloßem Auge im Fell erkennbar sind – als „wandernde Schuppen“ graben sie sich in die oberste Hautschicht ein und ernähren sich dort von Gewebsflüssigkeit. Ein Befall mit Raubmilben kann zu extremem Juckreiz führen – ebenso wie ein Befall mit der Herbstgrasmilbe, die unseren Tieren in sehr heißen, trockenen Sommern zu schaffen machen kann. Dabei sind nicht die adulten Tiere für die Katze problematisch, sondern ihre leuchtend orangefarbenen Larven, die sich an der Haut anlagern, die oberste Hautschicht zersetzen und sich dann von dieser ernähren. Bei der Katze sind vor allem die Pfoten und die Zwischenzehenbereiche betroffen.

    Haarlinge

    Vor allem das Fell alter und kranker Tiere bietet aufgrund der reduzierten Abwehrleistung einen idealen Lebensraum für die Haarlinge – sie sind eng verwandt mit Läusen, ernähren sich aber im Gegensatz zu den Läusen nicht vom Blut, sondern von den Hautzellen und der Gewebsflüssigkeit ihrer Wirtstiere. Die Haarlinge und ihre Eier sind so groß, dass sie mit bloßem Auge im Fell gesehen werden können. Sie bescheren der Katze die üblichen Symptome eines Parasitenbefalls und verursachen zahlreiche Problematiken von Unruhe und Juckreiz bis hin zu schwerwiegenden, entzündeten Hautveränderungen. Im Gegensatz zu manchen Milbenarten sind die Haarlinge dabei jedoch streng wirtsspezifisch, sie können zwar von Katze zu Katze übertragen werden, gehen aber nicht auf andere Tierarten oder den Menschen über.

    Warum haben manche Katzen ständig Parasiten?


    Ist Ihre Katze ein wahrer Zecken- und Flohmagnet, so sollten Sie sich nicht immer neue Tricks einfallen lassen, wie Sie das Tier von außen schützen – werfen Sie besser einen Blick „ins Innere“. Wiederkehrender Parasitenbefall ist ein unmissverständlicher Hinweis darauf, dass der Stoffwechsel ihrer Katze in Unordnung geraten ist, beispielsweise weil die Ausscheidungsorgane ihrer Funktion nicht mehr nachkommen können. Zecken beispielsweise haben keine Nase, können aber mit dem so genannten Hallerschen Organ an ihren Vorderbeinen Ausdünstungen wie Ammoniak, Buttersäure und Kohlendioxid wahrnehmen. Je belasteter ein Organismus ist, desto intensiver sind seine Ausdünstungen – und desto attraktiver wird das Tier für Parasiten.

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    Klassischer Parasitenschutz – wirksame Prophylaxe oder Gesundheitsrisiko?

    Um ein befallenes Tier von seinen Lästlingen zu befreien oder es im Gegenzug vor einer Infektion zu schützen, setzt die konventionelle Medizin auf ein Zusammenspiel zweier Ansätze: Durch so genannte Repellentien (oftmals Duftstoffe, ätherische Öle) sollen die Hautparasiten ferngehalten werden, durch die Zugabe von toxisch wirkenden Substanzen soll der Parasitenbefall eliminiert werden. Die Wirkstoffe reichern sich meist im Unterhautgewebe an, so dass die Blutsauger sterben, sobald sie zugestochen haben. Verinnerlicht man diesen Wirkmechanismus und liest man den Beipackzettel, so wird sehr schnell ersichtlich, dass dies nicht nur zum Wohle der Katze geschehen kann, sondern dass die Anwendung solcher Präparate auch ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellt: Der Tierhalter wird gebeten, Spot-on-Präparate nur mit Handschuhen auf die Haut seines Tieres aufzutragen, die Katze nach der Applikation für mindestens 24 Stunden nicht zu streicheln und sie für einen gewissen Zeitraum von den Kindern fernzuhalten.

    Die Praxiserfahrung zeigt Katzenpatienten, die auf den Auftrag von Spot-on-Präparaten mit gravierenden Hautläsionen und Entzündungen reagiert haben – und solche, die nach Gabe eines Spot-ons oder einer ebenso bedenklichen, weil neurotoxisch wirksamen Wurmkur mit neurologischen Auffälligkeiten bis hin zu Krampfanfällen reagierten.

    Zu beachten ist darüber hinaus, dass bei der Katze niemals Präparate angewendet werden dürfen, die für den Hund zugelassen sind, ganz gleich, wie groß oder wie schwer die Katze ist. Viele dieser Produkte enthalten das für die Katze hochgiftige Permethrin, das zu schweren Nervenschädigungen und Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tode führen kann.

    Parasitenprophylaxe? Aber natürlich!


    Der ganzheitliche Ansatz stellt die Parasitenabwehr bei Katzen auf zwei Säulen: Die äußerliche Abwehr mittels eines Repellentiums und die „innere Abwehr“ durch Entlastung des Gesamtstoffwechsels, wodurch Ausdünstungen reduziert werden und die Katze für Lästlinge nicht mehr so anziehend erscheint.

    Aufgrund der besonderen Stoffwechsellage der Katze sollte auch bei naturheilkundlichen Mitteln auf ätherische Öle verzichtet werden. Folgende Maßnahmen können lokal angewandt werden, um die Katze vor Flöhen und Zecken, Milben und Haarlingen zu schützen:

    • Kieselgur: besteht aus feinst vermahlenen Kieselalgen – es kann bei einem bestehenden Flohbefall eingesetzt werden, da es die Panzer der Lästlinge eintrocknet und ihre Atemlöcher verstopft. Kieselgur wird ins Fell der Katze eingebracht und anschließend ausgekämmt. Achten Sie darauf, das Kieselgur nicht einzuatmen, weil es gegebenenfalls Lungenreizungen verursachen kann.
    • Effektive Mikroorganismen: Die Allround-Talente für das natürliche Haut- und Schleimhautmilieu unterstützen die natürliche Abwehrfunktion der Haut und verhilft ihr zu Regeneration. Die EM können dem Futter beigefügt oder als Spray ins Fell eingebracht werden.
    • Kokosöl: Es besteht zu 60% aus Laurinsäuren und hat sich in verschiedenen Studien und Untersuchungen als stark zeckenabwehrend gezeigt. Ins Fell gerieben, schützt es zudem auch vor Milbenbefall.
    • Hochwertiger Margosaextrakt, aus dem Neembaum gewonnen, zerstört die Chitinstrukturen der Insektenpanzer von Flöhen, Milben und Haarlingen und verhindert darüber hinaus, dass sich die Larven der Lästlinge häuten und entwickeln können.
    • Cistus / Zistrose wird in Pulverform oder als Tee dem Futter zugegeben. Es wirkt immunstimulierend und hilft dem Körper nachweislich bei der Parasitenabwehr.
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