Hund Wurmkur

Wurmkur beim Hund

Klassische Prophylaxe und natürliche Alternativen

Inhaltsverzeichnis

    Wurmkur – Ja oder Nein?


    Die Wurmprophylaxe ist für viele Hundehalter ein Streitthema: Verfechter der Naturheilkunde setzen auf Kräutermischungen und Co., während Anhänger der klassisch-konventionellen Medizin auf regelmäßige Behandlungen mit Spot-ons, Tabletten und Halsbändern schwören. Wie gefährdet ist mein Hund überhaupt? Welche Entwurmungsmaßnahmen sind sinnvoll? Und wie kann man einem Wurmbefall wirkungsvoll vorbeugen, damit es im besten Fall gar nicht erst so weit kommt? 

    Wie Hunde sich mit Würmern infizieren

    Weltweit gibt es etwa einhundert Wurmarten. In Deutschland sind vor allem Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer verbreitet. Man unterscheidet grob zwischen den Plattwürmern (u.a. Bandwürmer, Egel) und den Rundwürmern (Fadenwürmer, Hakenwürmer).

    Die Eier des Spulwurms werden über den Kot infizierter Tiere übertragen: Die ausgeschiedenen Eier reifen heran, werden infektiös und sind dabei so widerstandsfähig, dass sie über einen langen Zeitraum in der Umwelt aktiv bleiben können. Der Bandwurm hingegen benötigt einen Zwischenwirt wie beispielsweise die Maus: Indem Hund oder Katze ein befallenes Tier fressen, nehmen sie die Bandwurmeier auf. Vor allem für den Gurkenkernbandwurm, den am weitesten verbreiteten Bandwurm, können auch Flöhe als Zwischenwirt dienen, so dass bei einem starken Flohbefall das Tier auch auf eine Wurminfektion untersucht werden sollte.

    Symptome für Wurmbefall beim Hund

    Die Symptome eines Wurmbefalls können unterschiedlich sein: Beginnend von wechselnden Kotkonsistenzen, allgemeinen Verdauungsstörungen und einem aufgeblähten Bauch bis hin zu Schlittenfahren aufgrund von Juckreiz am After. Manchmal werden ausgeschiedene Wurmglieder im Kot sichtbar.

    Bei sehr ausgeprägtem Befall magern die Tiere ab, sie wirken geschwächt, zeigen ein schlechtes Haarkleid und ein geschwächtes Immunsystem. Auch durch Augenausfluss und Nickhautvorfall kann eine Infektion sichtbar werden.

    Kann der Hundekörper sich selbst vor Würmern schützen?

    Der gesunde Hundekörper besitzt zahlreiche Schutzmechanismen, um einem Wurmbefall eigenständig vorzubeugen. Ist der Magensaft intakt, werden pathogene Faktoren wie beispielsweise Wurmeier schon beim Verschlucken eliminiert. Zudem bildet jeder Organismus Antikörper, die Parasiten erkennen und bekämpfen.

    „Als Tierbesitzer muss man nicht in Panik geraten, wenn beim Hund ein Wurmbefall nachgewiesen wurde.“

    Dennoch kann unter bestimmten Lebensumständen der Infektionsdruck erhöht sein, beispielsweise bei sehr jungen Tieren mit noch schwachem Immunsystem, in stressigen Phasen wie nach einem Besitzerwechsel, oder auch bei Jagdhunden, die frische Wildinnereien zu fressen bekommen. In der Regel wird ein Wurmbefall erst dann problematisch, wenn er sehr stark ausgeprägt ist oder wenn das infizierte Tier allgemein sehr geschwächt ist.

    Bei unseren Haustieren mit ihrem stabilen Gesundheitszustand und ihrer ausreichenden Nährstoffversorgung ist eine Wurminfektion deshalb vergleichsweise selten und gut therapierbar. Der Tierbesitzer sollte also nicht in Panik geraten, wenn bei seinem Hund ein Wurmbefall nachgewiesen wurde – eine Behandlung ist jedoch erforderlich, um das Tier vor Folgeerkrankungen zu schützen.

    Diagnose: Wurmbefall feststellen

    Der Nachweis eines Wurmbefalls beim Hund erfolgt über eine Kotuntersuchung. Hierzu ist es notwendig, eine Sammelkotprobe von drei Tagen einzusenden. Dies kann vom Tierarzt, vom ganzheitlichen Therapeuten oder bei manchen Laboren auch vom Tierhalter selbst veranlasst werden. Bei speziellen Wurmarten wie beispielsweise dem Herz- oder dem Lungenwurm muss ein Antikörpernachweis im Blut angefordert werden – dies kann sinnvoll sein, wenn der Hund einen therapieresistenten Husten zeigt oder sich im Ausland aufgehalten hat.

    Erst nach einem positiven Nachweis von Parasiten sollte selektiv entwurmt werden – nicht pauschal alle drei Monate, wie es bei vielen Tierhaltern immer noch gang und gäbe ist.

    Schützt die Wurmkur vor einer Infektion?

    Ganz klar: Nein. Die klassischen Wurmkuren besitzen keine repellierende Wirkung, können den Darm also nicht prophylaktisch vor einem Wurmbefall schützen. Nur ein aktuell bestehender Befall wird bekämpft. Bereits einen Tag nach der Wurmkur kann sich der Hund durch die Aufnahme von wurmeihaltigem Kot theoretisch erneut infizieren.

    Gesundheitsrisiko Wurmkur


    Die klassischen Antiparasitika enthalten Neurotoxine. Das sind Nervengifte, die dafür sorgen, dass die Parasiten im Darm gelähmt oder getötet und dann mit dem Kot ausgeschieden werden. Die insektiziden Wirkstoffe schädigen jedoch nicht nur die Würmer: Sie werden in die Blutbahn des Hundes übernommen, reichern sich im Fettgewebe an und belasten die Leber und die Nieren.

    Viele Nervengifte sind imstande, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, die das zentrale Nervensystem vom eigentlichen Blutkreislauf abgrenzt und es so vor schädigenden Einflüssen schützt. Die Folge davon können schwerwiegende neurologische Erkrankungen sein – gefährdet sind vor allem Hütehunde und ihre Abkömmlinge mit einem nachgewiesenen MDR1-Defekt.

    Doch nicht nur das zentrale Nervensystem kann unter der Anwendung chemischer Wurmkuren leiden: Die Präparate wirken darüber hinaus schädigend auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts und können schlimmstenfalls die Leber und die Bauchspeicheldrüse angreifen. Vor allem eine intensive Giardien-Therapie kann gravierende Folgeerkrankungen nach sich ziehen.

    Wurmkuren bei Welpen

    Chemische Wurmkuren verhindern die gesunde Entwicklung der Darmflora und des Immunsystems. Besonders folgenschwer ist dies für Welpen, die laut Zuchtverordnung innerhalb weniger Lebenswochen mehrfach entwurmt werden müssen.

    „Regelmäßige chemische Entwurmungen schädigen Darmschleimhaut, Darmflora und folglich auch das Immunsystem.“

    Für einen Welpen bedeutet der Kontakt mit Wurmeiern ein nachhaltiges Training fürs Immunsystem. Unterbindet man dies und schädigt darüber hinaus den Darm und die Stoffwechselorgane mit Insektiziden, so öffnet dies Tür und Tor für schwerwiegende Folgeerkrankungen. Tiere mit einer gestörten Darmflora und chronisch gereizten Schleimhäuten im Magen-Darm-Trakt haben ein erhöhtes Risiko, Allergien und Unverträglichkeiten zu entwickeln.

    Mehr noch: In einem geschädigten Darm finden Parasiten ideale Lebensbedingungen. Setzt man regelmäßig chemische Entwurmungspräparate ein, um den Hund vor einer Wurminfektion zu schützen, schädigt man Darmschleimhaut, Darmflora und folglich auch das Immunsystem – die Infektion wird geradezu begünstigt. Ein Teufelskreis also, den nur ein ganzheitlicher Ansatz durchbrechen kann.

    Alternative Wurmkuren aus der Naturheilkunde

    Gerade die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) bietet dem Hundebesitzer eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Darmgesundheit schonend und nachhaltig zu stärken, das Darmmilieu wurmwidrig zu machen und bei einem tatsächlichen Befall selektiv zu entwurmen. Kürbiskerne beispielsweise enthalten den Bitterstoff Cucurbitin, der Bandwürmer austreibt. Eine ähnliche Wirkung haben Kokosflocken, die durch die enthaltene Laurinsäure eine wurmwidrige Wirkung besitzen. Beim gesunden Hund können auch Kräuter mit ätherischen Ölen wie beispielsweise Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei und Bartflechte zum Einsatz kommen.

    Propolis (als Tinktur oder Pulver) wiederum stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern tötet auch Einzeller wie Giardien oder Kokzidien ab. Ist ein Wurmbefall nachgewiesen, kann Kamala-Fruchthaarpulver dabei helfen, die Darmparasiten auszutreiben.

    Die beste Wurmprophylaxe? Die Ernährung!


    Der wichtigste Faktor für eine ganzheitliche Wurmprophylaxe ist stets die ausgewogene Darmgesundheit – und die steht und fällt mit der Ernährung. Wir sollten also gezielt darauf achten, unseren Hund so frisch, hochwertig und artgerecht wie möglich zu ernähren. Große Mengen an Kohlenhydraten, wie sie in den handelsüblichen Fertigfuttermitteln zu finden sind, verschieben den pH-Wert im Darm, begünstigen Dysbiosen (Fehlbesiedelungen der Darmflora) und nähren unter anderem Infektionen mit Giardien.

    Eine artgerechte Kost hingegen versorgt den Organismus mit hoch bioverfügbaren Nährstoffen. Darüber hinaus regulieren die Faserstoffe beispielsweise aus geriebenen Karotten und Kokosflocken die Darmperistaltik und sorgen darüber hinaus für eine mechanische Entwurmung, die zur Ausscheidung von Wurmeiern beiträgt.

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    Kot nach der Entwurmung immer beseitigen

    Es sollte zudem selbstverständlich sein, den Kot eines frisch entwurmten Hundes zu beseitigen, um das Infektionsrisiko für andere Hunde einzudämmen – dies gilt sowohl bei chemischen Entwurmungen als auch
    bei den naturheilkundlichen Alternativen.

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