Pferd Durchfall

Durchfall beim Pferd

Leider keine Seltenheit

Was ist Durchfall?

Durchfall ist beim Pferd keine Seltenheit. Um das leidige Problem schnell und langfristig in den Griff zu bekommen, muss in jedem Fall die Grundursache abgeklärt werden. Denn Durchfall ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern immer ein Symptom. Die Mechanismen, die dazu führen können, sind vielfältig und teilweise sehr komplex. Und: Durchfall ist nicht nur ein Symptom, sondern kann auch seinerseits weitere Probleme nach sich ziehen.


Wie funktioniert der Pferdedarm?

Der Verdauungsprozess beginnt im Maul mit dem Kauen und gründlichen Einspeicheln der Nahrung. Im Magen erfolgt eine erste Spaltung von Proteinen, ehe der Nahrungsbrei in den Dünndarm gelangt und dort intensiv zersetzt wird. Nach ihrer Spaltung können die Nahrungsbausteine über die Darmschleimhäute resorbiert werden.

Der übrige Nahrungsbrei gelangt in den Dickdarm. Eine besondere Bedeutung kommt beim Pferd dem Blinddarm zu: Dort finden sich lebenswichtige Darmbakterien, die die bisher nicht verdauten Nahrungsbestandteile fermentieren. Insbesondere Pflanzenfasern werden nicht vom Pferd selbst verdaut, sondern von seiner Darmflora. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, können pathogene (krankmachende) Bakterien ihren Platz einnehmen und schwere Krankheitssymptome verursachen.

In den hinteren Abschnitten des Dickdarms wird dem Nahrungsbrei Wasser entzogen. Dadurch entsteht eine feste Kotkonsistenz und der Flüssigkeitsverlust wird minimiert.

Welche Formen von Durchfall gibt es?

Durchfall beim Pferd kann einerseits grob in Dünndarm- und Dickdarmdurchfall gegliedert werden. Typisch für den Dünndarmdurchfall ist die Ausscheidung großer Mengen schlecht verdauten Stuhls. Dickdarmdurchfall geht mit einer häufigen Kotfrequenz einher.

Weiterhin kann Durchfall nach den pathophysiologischen Prozessen unterteilt werden, die ihm zugrunde liegen:

  • Exsudativ-entzündliche Diarrhoe: Schädigungen der Darmschleimhaut führen zu einem Verlust von wasserbindenden Elektrolyten ins Darmlumen.
  • Malabsorptive / osmotische Diarrhoe: Die Resorption wasserbindender Bestandteile aus der Nahrung ist vermindert.
  • Hypermotile Diarrhoe: Die Darmmotorik ist übersteigert, wodurch die Verweildauer des Nahrungsbreis im Dickdarm herabgesetzt ist.
  • Sekretorische Diarrhoe: Bakterientoxine führen zu einem Verlust von wasserbindenden Ionen ins Darmlumen.

Welche Folgen kann Durchfall beim Pferd haben?

Durchfall ist nicht nur unangenehm, sondern auch gesundheitsschädlich: Er führt zum Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten, die Resorption der Nährstoffe im Futter ist beeinträchtigt. Betroffene Pferde fühlen sich oft nicht wohl und leiden an Bauchschmerzen. Auch Verschmutzungen des Anogenitalbereichs, der Hinterbeine und des Schweifs sind typische Folgen.

Besonders gefürchtete Folgen von Durchfall sind Nierenschäden und Hufrehe. Chronischer Durchfall geht häufig mit Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust einher. Akuter starker Durchfall kann zu Austrocknung (Dehydratation) und Kreislaufproblemen führen.

Erste-Hilfe-Tipps: Was tun bei Durchfall?

  • Isolieren Sie das Pferd von seinen Artgenossen, falls es an einer ansteckenden Krankheit leidet.
  • Bieten Sie zunächst nur Heu und Wasser oder eine Elektrolytlösung an.
  • Bandagieren Sie den Schweif vorsichtig ein, um ihn vor Verschmutzungen zu schützen.
  • Reiben Sie unterhalb des Afters die Haut und bei Hengsten auch das Scrotum mit Vaselineein.

Wann sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden?

Zeigt Ihr Pferd zusätzlich zum Durchfall eines der folgenden Symptome, ist eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung unerlässlich:

  • wässriger, schleimiger, blutiger oder sehr übelriechender Durchfall
  • Allgemeinsymptome wie Fieber, Schwäche oder Futterverweigerung
  • keine Besserung der Symptome nach 24 Stunden
  • wiederkehrender Durchfall unbekannter Ursache

Achtung: Bei Fohlen kann Durchfall schnell lebensgefährlich werden! Ausnahme: neonatale Diarrhoe (siehe unten).

Symptome von Durchfall beim Pferd

Die typischen Merkmale von Durchfall sind eine zu weiche Kotkonsistenz, ein häufigerer Kotabsatz und Verschmutzungen unterhalb des Afters. Allerdings ist Durchfall nicht gleich Durchfall.

Konsistenz

Der Schweregrad des Durchfalls stellt ein wichtiges Kriterium dar: Die Konsistenz kann von breiig über dickflüssig bis hin zu wässrig reichen. Wenn ein Pferd Durchfall wie Wasser ausscheidet, ist die Gefahr einer Austrocknung besonders hoch und es besteht dringender Handlungsbedarf!

Farbe

Normale Pferdeäpfel sind grünlich-braun und glänzen. Die Farbe des Durchfalls kann wertvolle Hinweise auf seine Ursache liefern:

Grasgrüner Stuhl lässt auf eine sehr zucker- und proteinhaltige Nahrung schließen, zum Beispiel junge Gräser.

Hellrote Schlieren sind ein Zeichen für Blutungen im Enddarm.

Schwarzer Durchfall deutet auf bereits verdautes Blut hin, das aus dem Magen oder Dünndarm stammt.

Beimengungen

Durchfall kann mit einer der folgenden Beimengungen einhergehen. In jedem Fall besteht dringender Handlungsbedarf!

  • Blut
  • Schleimfäden
  • sichtbare Würmer oder Wurmeier
  • Fremdkörper, zum Beispiel Sand

Häufigkeit des Kotabsatzes

Dünndarmdurchfall führt zu einem gesteigerten Kotvolumen, da ein Großteil des Nahrungsbreis unverdaut durch den Darm geschleust wird. Die Häufigkeit des Kotabsatzes ist meist unverändert. Umgekehrt sieht es beim Dickdarmdurchfall aus: Hier wird die Nahrung zwar weitestgehend verdaut; der Drang zum Kotabsatz ist jedoch gesteigert, wodurch das Pferd immer wieder kleine Mengen ausscheidet.

Durchfall oder Kotwasser?

Eine weitere mögliche Verdauungsstörung beim Pferd ist der Absatz von Kotwasser. Dabei handelt es sich um eine grün-braune Flüssigkeit, die zusätzlich zum festen Kot abgesetzt wird. Kotwasser ist grundsätzlich weniger bedenklich als Durchfall, da die Verdauung hierbei nur teilweise beeinträchtigt ist. Bei Durchfall hingegen ist der komplette Kot einheitlich verändert. Selbstverständlich ist es aber auch bei Kotwasser erforderlich, die Ursache abzuklären.

Ursachen: Warum haben Pferde Durchfall?

Durchfall kann diverse verschiedene Ursachen haben. Hier stellen wir Ihnen die häufigsten vor.

Fütterungsfehler

Fütterungsfehler führen die Liste der Durchfall-Ursachen mit großem Abstand an. Typisch sind:

  • Rohfasermangel in der Ration
  • zu große Mengen Kraftfutter
  • unzureichend getrockneter Hafer
  • plötzliche Futterumstellung
  • verdorbenes Futter (Schimmel-, Bakterien- oder Pilzbefall)
  • Aufnahme schädlicher Substanzen wie Giftpflanzen, Schwermetalle, Kochsalz, Fremdkörper. Eine Kochsalzvergiftung kommt durch den übermäßigen Verzehr von Salzlecksteinen vor. Bezüglich Fremdkörpern ist vor allem die Sand-Kolik zu erwähnen.

Organische Ursachen

Auch organische Erkrankungen können sich in Form von Durchfall äußern. Einige Beispiele dafür sind:

  • Magengeschwür-Syndrom
  • chronische Darmentzündung
  • Tumor
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Lebererkrankung
  • Nierenerkrankung
  • Ferner sind auch Zahnprobleme als möglicher Auslöser zu nennen.

Unverträglichkeit

Magen-Darm-Beschwerden gehören zum möglichen Nebenwirkungsspektrum vieler Medikamente, insbesondere von Antibiotika und entzündungshemmenden Schmerzmitteln. Unverträglichkeitsreaktionen sind aber auch im Zusammenhang mit Futtermitteln möglich.

Krankheitserreger

Diverse Krankheitserreger verschiedenster Art können beim Pferd zu Durchfall führen:

  • Bakterien, zum Beispiel E. coli, Salmonellen
  • Viren, zum Beispiel Rota-, Corona-, Adenoviren
  • Parasiten, zum Beispiel Strongyliden, Bandwürmer

Fohlendurchfall

Die sogenannte neonatale Diarrhoe tritt meist zwischen dem neunten und 15. Lebenstag auf. Vermutlich besteht die Ursache im Aufbau der natürlichen Darmflora. Zu unterscheiden ist dieser auch als „Fohlenrosse-Diarrhoe" bezeichnete Durchfall von einem infektiösen Geschehen. Ein solches ist zu vermuten, wenn das Allgemeinbefinden des Fohlens reduziert ist oder es Fieber hat. Eine notfallmäßige Vorstellung beim Tierarzt ist dann zwingend notwendig!

Klimatische Einflüsse

Wetterumschwünge und Hitzeperioden sind für Pferde nicht nur körperlich anstrengend, sondern können auch zu Verdauungserkrankungen führen. Geeigneten Rückzugsmöglichkeiten je nach Jahreszeit kommt hier eine große Bedeutung zu: im Sommer kühle Schattenplätze, im Winter trockene und zugluftgeschützte Bereiche.

Psychische Belastungen

Stress ist ein häufiger Auslöser für Verdauungsprobleme. Platz- und Bewegungsmangel, Langeweile, Einzelhaltung, Zwangsmaßnahmen und eine unpassende Herdenzusammensetzung sind nur einige Beispiele für typische Stressfaktoren. Auch Transporte, häufige Umzüge und Turniere können für ein Pferd äußerst stressig und beängstigend sein.

Was hilft gegen Durchfall beim Pferd?

In leichten Fällen können verschiedene Hausmittel und eine Ernährung mit Schonkost ausreichen. Bei starkem, wiederkehrendem oder länger anhaltendem Durchfall hingegen muss immer ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Bewährte Hausmittel


Bei leichten Symptomen und einem weitestgehend ungestörten Allgemeinbefinden können Sie zunächst versuchen, den Durchfall selbstständig in den Griff zu bekommen:

  • Füttern Sie reichlich hochwertiges Heu.
  • Streichen Sie Obst, Wurzelgemüse, Kraftfutter sowie junge Gräser und Kräuter vorübergehend vom Speiseplan.
  • Aufgekochte Leinsamen kurbeln die Darmmotorik an und dürfen in kleinen Mengen zugefüttert werden.
  • Auch Mash kann in Maßen angeboten werden: Die Flüssigkeitsaufnahme wird dadurch gesteigert und es können Elektrolyte beigemischt werden.
  • Heilerde und Gesteinsmehle binden im Darm befindliche Toxine und schleusen sie mit dem Kot aus dem Körper.
  • Verschiedene Kräuter, zum Beispiel Anis, Kamille, Melisse, Salbei und Scharfgabe, haben eine wohltuende Wirkung auf Magen und Darm, schützen die Schleimhäute und wirken entzündungshemmend.
  • Alternativ können Sie auf pflanzenbasierte Präparate wie zum Beispiel Colosan zurückgreifen, die speziell gegen Verdauungsprobleme entwickelt wurden.
  • Bieten Sie dem Pferd jederzeit frisches, sauberes Wasser an.
  • Bieten Sie zusätzlich Kamille- oder Fencheltee an oder gießen Sie ihn über das Futter.
  • Spezielle Prä- und Probiotika unterstützen die natürliche Darmflora. Zu den Präbiotika gehören zum Beispiel darmregulierende Pektine und Inulin, zu den Probiotika Lebendhefe und Bierhefe. Achtung: Bei Aufgasungen sind Hefen nicht geeignet!
  • Die Ergänzung von B-Vitaminen hilft, mögliche Mängel infolge der gestörten Verdauungsprozesse auszugleichen.

All diese Maßnahmen sind rein symptomatisch und beheben nicht die Ursache für den Durchfall.

Umstrittene Hausmittel

Die Liste an Hausmitteln, die für Pferde mit Durchfall empfohlen werden, ist schier endlos, doch nicht alle sind tatsächlich geeignet. Beispielsweise ist nicht erwiesen, dass Joghurt sich positiv auf die Darmflora eines Pferdes auswirkt. Im Gegenteil ist die enthaltene Laktose für ausgewachsene Säugetiere unverdaulich und kann bestehende Durchfallsymptome sogar verstärken.

Auch Bananen mögen beim Menschen stopfend wirken; die Darmflora des Pferdes hingegen kann durch den hohen Stärkeanteil zusätzlich durcheinandergeraten.

Kohletabletten binden Toxine und Wasser. Sie können daher ein sehr schnelles Abklingen des Durchfalls bewirken. Allerdings führen sie auch leicht dazu, dass das Krankheitsbild umschlägt und es zu Verstopfungen kommt.

Die gelegentlich empfohlene Fütterung von Seealgen birgt Risiken: Die meisten Arten enthalten sehr große Mengen an Jod, die langfristig zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen können. Eine solche kann unter anderem zu chronischen Durchfällen führen.

Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt

Für einen langfristigen Therapieerfolg bei Pferden mit Durchfall ist die Abklärung und gezielte Behandlung der Ursache von großer Bedeutung.

Welche Untersuchungen führt der Tierarzt durch?

An erster Stelle der Diagnostik steht meist eine Kotuntersuchung: Mit Hilfe spezieller Verfahren können Würmer und Wurmeier unter dem Mikroskop nachgewiesen werden. Auch eine bakteriologische Untersuchung ist möglich, um die Darmflora beurteilen und krankmachende Keime nachweisen zu können.

Ein Ultraschall wird meist durchgeführt, wenn der Verdacht auf einen entzündlichen oder tumorösen Prozess besteht. Eine Blutuntersuchung kann bei einem schlechten Allgemeinbefinden, dem Verdacht auf eine organische Erkrankung oder zum Nachweis von Antikörpern angezeigt sein.

Behandlungsmöglichkeiten je nach Ursache

Die Therapie zielt einerseits darauf ab, die Ursache für den Durchfall beim Pferd zu beseitigen. Im Falle einer bakteriellen Infektion kommen Antibiotika zum Einsatz, gegen Darmparasiten vor allem Wurmmittel. Liegt den Beschwerden eine fehlerhafte Fütterung zugrunde, wird der Tierarzt eine Ernährungsberatung durchführen.

Zusätzlich zur Ursache sollten die Beschwerden selbst behandelt werden. Hierzu zählen vor allem Infusionen, um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen; aber auch Medikamente gegen Bauchschmerzen und zur Regulation der Darmtätigkeit.

Unterstützende Maßnahmen bei Durchfall

Schonkost und der Einsatz verschiedener Hausmittel fördern den Genesungsprozess und verbessern das Befinden des Pferdes (siehe: oben: Was hilft gegen Durchfall?). Darüber hinaus können begleitend zur tierärztlichen Behandlung naturheilkundliche Präparate eingesetzt werden.

Darmsanierung nach Durchfall: Sinnvoll oder nicht?

Nach einer Durchfallerkrankung ist es immer sinnvoll, den Wiederaufbau der Darmflora und das Abklingen von Entzündungsprozessen zu fördern. Die folgenden Futterzusätze haben sich bewährt:

  • Prä- und Probiotika
  • Schleim- und Quellstoffe (zum Beispiel Leinsamen, Flohsamenschalen)
  • darmberuhigende Kräuter (zum Beispiel Kamille, Fenchel, Bockshornklee, Kümmel, Anis)
  • Vitamin-B-Komplex
  • Ungeeignet sind zum Beispiel EM (effektive Mikroorganismen), Back- und Hefewürfel

Zu einer erfolgreichen Darmsanierung gehört auch, dass das Pferd weiterhin mit Schonkost ernährt wird, bis der Darm sich komplett stabilisiert hat.

Durchfall bei Pferden vorbeugen

Die beste Maßnahme gegen Durchfall beim Pferd besteht darin, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Die folgenden Ratschläge helfen Ihnen dabei, das Risiko von Verdauungsproblemen auf ein Minimum zu reduzieren.

Durchfall-Prophylaxe im Überblick

Obwohl es keine hundertprozentige Garantie gibt, lässt sich das Durchfall-Risiko mithilfe der folgenden Eckpfeiler auf ein Minimum reduzieren:

  • gesunde Ernährung
  • artgerechte, stressarme Haltung
  • regelmäßige Wurmkuren
  • Nahrungsergänzungsmittel

Pferde füttern: Wichtige Grundsätze 


Eine artgerechte Ernährung mit einem hohen Rohfaseranteil sorgt beim Pferd für ein gesundes, stabiles Darmmileu. Diese Voraussetzung erfüllen Heu, Stroh und Gras. Je 100 kg Körpergewicht sollte ein Pferd täglich mindestens 1,2 bis 1,5 Kilogramm Heu fressen.

Zucker- und energiehaltige Kost wie Kraftfutter, Wurzelgemüse und Obst sollte nur in kleinen Mengen auf dem Speiseplan stehen. Außerdem sollten sie erst verfüttert werden, nachdem sich das Pferd bereits an Heu oder Stroh sattgefressen hat. Wie viel Kraftfutter ein Pferd bekommen sollte, ist individuell sehr unterschiedlich; abhängig von seinem Aktivitätslevel, der Nutzungsart, dem aktuellen Alter, Körpergewicht und Gesundheitszustand. Viele Freizeitpferde benötigen überhaupt kein Kraftfutter.

Geeignetes Heu

Achten Sie auf eine gute Heuqualität! Schädlinge, Schimmelpilze und Verunreinigungen sind im Heu leider keine Seltenheit. Da sie dem Pferd massiv schaden können, sollten für ein gutes Heu keine Kosten gescheut werden.

Heu vom ersten Schnitt ist vergleichsweise reich an Rohfaser und arm an Proteinen. Dadurch ist es für die Pferdefütterung sehr gut geeignet. Bei Heu vom zweiten Schnitt kehrt sich das Verhältnis um, weswegen es gemieden oder nur im Gemisch mit Heu vom ersten Schnitt verfüttert werden sollte.

Bezogen auf die Zusammensetzung ist Heu, das überwiegend aus Gräsern besteht, einem Kräuterheu vorzuziehen. Denn auch hier gilt: Gras enthält reichlich Rohfaser und wenig Eiweiß; bei Kräutern ist das Gegenteil der Fall.

Futterumstellungen & Anweiden

Jede Futterumstellung beim Pferd sollte langsam erfolgen. Das heißt insbesondere: Im Frühjahr sollten Pferde langsam angeweidet werden, damit sie sich den Bauch nicht sofort mit den eiweißreichen Jungpflanzen vollschlagen. Dafür können unterschiedliche Maßnahmen angewendet werden:

  • Der erste Weideaufenthalt sollte im Frühjahr nur kurz ausfallen. Anschließend kann die Weidedauer von Tag zu Tag allmählich verlängert werden.
  • Unmittelbar vor dem Weideaustrieb sollte das Pferd sich bereits am Heu oder Stroh sattgefressen haben.
  • Bei Pferden, die auf der Weide sehr gierig fressen, kann ein Maulkorb angezeigt sein.

Heulage

Einer zunehmenden Beliebtheit, insbesondere bei Allergiker-Pferden, erfreut sich Heulage. Hier sollte die Qualität besonders streng überprüft werden, da bereits kleine Fehler während der Lagerungszeit zu Fehlgärungen und Schimmelbesatz führen können: Braune, schmierige Flecken deuten auf Fäulnis, weiße Areale und ein muffiger Geruch auf Schimmelbefall hin. Rinder-Silage ist für Pferde gänzlich ungeeignet.

Nahrungsergänzungsmittel

Die für eine Darmsanierung geeigneten Nahrungsergänzungsmittel (siehe oben) können auch vorbeugend gefüttert werden.

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Pferdegerechte Haltung


Eine artgerechte Haltung ist die beste Voraussetzung, um stressbedingtem Durchfall vorzubeugen. Dazu zählen ein großzügiges Platzangebot, regelmäßige Bewegung, Abwechslung, Beschäftigung, ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, das Zusammenleben mit Artgenossen in einer harmonischen Gruppe, sanfte Trainingsmethoden und das Vermeiden beängstigender Erlebnisse.

Entwurmungen

Regelmäßige Wurmkuren bei Pferden wirken einem Befall mit Würmern entgegen, die eine sehr häufige Ursache für Durchfall darstellen. In der Regel werden Pferde zwei- bis viermal jährlich entwurmt.


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